Die Villa im Falkenried ist ein Experiment renommierter Architekten für experimentierfreudige Bewohner. Im Hauptgeschoss umschließen die Wohnräume einen verglasten Innenhof. Auch der unspektakuläre, untergeordnet genutzte Keller sollte zu einem Erlebnis für den Wein liebhabenden Hausherrn werden: Flaschengrün schimmerndes Glas weist den Weg zum Weinkeller. Eine Enfilade von Rohgläsern inszeniert den Gang zum Weinlager. Auf der einen Seite befindet sich durchgehendes Glas, auf der anderen ist die Verglasung zweigeteilt und versetzt, sodass sich dort ein Degustierraum öffnet.
Der Degustierraum mit dunkler Nussbaummöblierung bestehend aus Bank, Regal und Tresen, schwarzen, gefrästen Akustikverkleidungen aus textilanmutendem Holzwerkstoff, gemarstem Naturstein als Tischplatte, kupfern schimmernden Gardinen und honigfarbenen Sitzpolstern wird zu einer wohligen „David Lynch“-artigen Inszenierung. Hightech mit Flatscreen, Beamer und Projektionswand kommt nur zur Nutzung zum Vorschein, sie ist sonst völlig unsichtbar in den Wandbekleidungen verborgen. Hinter den Glaswänden befinden sich unscheinbar Tiefgarage, Lagerraum, Fotolabor und am Ende des Ganges das Weinlager. Dieser mit Lehmwänden und -Boden ausgekleidete Raum hat Anschluss an den gewachsenen Boden, um die Kühle der Erde zu nutzen. Die Nussbaumregale beleuchten die ausgestellten Weinflaschen sowie die Dubletten, die in Schubfächern und Schränken lagern.